Mikroprozessor­architektur

Schaltwerke in der Mikroprozessorarchitektur

Schaltwerke werden zur Realisierung von Grundoperationen in Prozessoren eingesetzt. Im Gegensatz zu Schaltnetzen besitzen Schaltwerke einen internen Zustand, was sie für sequentielle Operationen besonders geeignet macht.

Steuerwerk und Operationswerk

Die Trennung zwischen Steuerwerk oder Control Unit, und Operationswerk, Data Path genannt, ist ein fundamentales Designprinzip in der Prozessorarchitektur. Diese Aufteilung ermöglicht eine klare Trennung von Kontrollfluss und Datenverarbeitung.

Operationswerk, Data Path

Führt arithmetische und logische Operationen aus es besteht aus ALU, Registerbank und Datenpfaden und operiert unter direkter Anweisung des Steuerwerks. Das Operationswerk ist für die Ausführung der eigentlichen Berechnungen zuständig und empfängt Steuersignale vom Steuerwerk.

Steuerwerk, Control Unit

Koordiniert die Ausführung von Befehlen und Interpretiert Befehle und generiert Steuersignale. Kann hartverdrahtet oder mikroprogrammiert sein. Das Steuerwerk muss die Abarbeitung der Befehle bewältigen und verwendet dazu Mikroprogramme.

Aufbau eines Steuerwerks

Das Steuerwerk verwendet einen ROM, Read-Only Memory genannt, in dem Mikrobefehle gespeichert sind. Es verarbeitet Statussignale vom Operationswerk und generiert darauf basierend Steuersignale sowie die Folgeadresse für den nächsten Mikrobefehl.

Erweiterter Aufbau eines Steuerwerks

Moderne Steuerwerke enthalten oft einen Befehlszähler oder Program Counter, der automatisch hochzählt, sowie Mechanismen zur Manipulation des Folgebefehls; Sprunganweisungen für Schleifen.

Mikroprogrammierung

Mikroprogrammierung ist eine Abstraktionsebene unterhalb des Maschinenbefehlsniveaus. Jeder Maschinenbefehl wird durch eine Folge von Mikrobefehlen implementiert. Diese Technik ermöglicht eine flexiblere Steuerung der Hardware.

Aufbau eines Mikrobefehls:

Wobei: 00: kein Sprung, 01: bedingter Sprung, 10: unbedingter Sprung

Universelle Rechenmaschine

Ein Computer ist eine universelle Rechenmaschine, da er durch Programme beliebige Algorithmen ausführen kann. Diese Fähigkeit basiert auf dem Von-Neumann-Architekturmodell.

Von-Neumann-Architektur

Die universelle Rechenmaschine basiert auf dem Von-Neumann-Architekturmodell, das folgende Kernprinzipien definiert:

Prinzipieller Aufbau eines Computers

Ein Computer besteht aus folgenden Hauptkomponenten:

Datenspeicher in der CPU

Die CPU enthält verschiedene Register für die temporäre Datenspeicherung:

Aufarbeitung eines Befehls

  1. FETCH:

    Der nächste Befehl wird mittels PC vom Hauptspeicher über den Datenbus in das Befehlsregister eingelesen. PC wird inkrementiert.

  2. DECODE:

    Das Bitmuster des Befehls wird im Instruktionsdecoder der CU interpretiert. Je nach Befehl werden benötigte Operanden aus dem Hauptspeicher angefordert.

  3. EXECUTE:

    ALU wird mit Berechnung beauftragt. Operanden stehen in Registern bereit.

  4. WRITE:

    Ergebnis der Operation, falls es sich um einen arithmetisch und logischen Befehl handelt, wird an die richtige Stelle im Hauptspeicher zurückgeschrieben. Bei Sprungbefehlen der PC entsprechend angepasst.

Übersetzungsebenen von Programmen

Programme durchlaufen mehrere Übersetzungsebenen, bevor sie auf der Hardware ausgeführt werden:

Datentransfer im Computer

Der Datentransfer zwischen den Komponenten erfolgt über verschiedene Busse: